Azubi-Plus im Handwerk

Mehr Abiturienten in der Region Stuttgart starten in die Ausbildung

Pressenachricht Nr. 038/2016 vom 31. August 2016

Mit einem Plus von 2,2 Prozent bei den neuen Lehrverträgen startet das Handwerk der Region Stuttgart ins Ausbildungsjahr 2016. Unter den 3.568 neuen Azubis zeichnet sich ein Trend zu mehr Abiturienten, mehr Frauen und mehr Menschen aus Fluchtregionen ab. "Das Handwerk als Karriereweg erreicht wieder mehr junge Leute", so die Einschätzung von Thomas Hoefling, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Region Stuttgart.

Bereits im dritten Jahr verzeichnet die Region nun schon einen Anstieg der Ausbildungszahlen. "Imagekampagne, Berufsorientierung und die gute Betreuung der Betriebe und Azubis durch unsere Ausbildungsberater zeigen nachhaltig Wirkung", resümiert Hoefling. Die duale Ausbildung im Handwerk gewinne in der Region wieder an Image und Bedeutung und entspreche damit dem landesweiten Trend - auch, weil viele Betriebe großes Engagement bei Bewerbersuche und Ausbildung zeigten. "Die Suche nach geeigneten Jugendlichen ist seit Jahren schwierig. Immer mehr Handwerksunternehmer werden in Sachen Marketing aktiver, sind in den sozialen Medien vertreten und bieten Zusatzleistungen über die Ausbildung hinaus", berichtet Thomas Hoefling.

Angesichts der guten Konjunkturlage würden Fachkräfte verstärkt gebraucht. "In allen rund 130 Gewerken wird gleichermaßen händeringend nach Nachwuchs gesucht", betont Bernd Stockburger, Geschäftsführer Berufliche Bildung bei der Handwerkskammer Region Stuttgart. Denn dem Plus an neuen Azubis stehen noch mehr als 1.000 freie Lehrstellen gegenüber - knapp 400 mehr als im Vorjahr. "Fachkräftemangel und demografischer Wandel werfen ihre Schatten voraus", gibt Stockburger zu bedenken.

Umso erfreulicher sei darum der spürbare Aufwärtstrend, der sich bei Abiturienten, jungen Frauen und Menschen aus Fluchtregionen bereits zum jetzigen Zwischenstand abzeichne. Mit einem Anteil von 15,7 Prozent liegt die Zahl der Azubis mit Hochschulreife bereits leicht über den Werten von 2015 (14,7 Prozent). Auch beginnen mehr junge Frauen eine Ausbildung im Handwerk: 28,2 Prozent beträgt der Anteil zum 31. August (2015: 26 Prozent).

Mit jeweils 17 jungen Syrern und Afghanen, die zum 1. September als Lehrlinge starten, sei zudem der erste kleine Schritt zu einer erfolgreichen Integration durch Arbeit und Ausbildung gemacht - dennoch blieben diese Beispiele bisher noch Einzelfälle. "Flüchtlinge brauchen nach unserer Erfahrung etwa zwei Jahre, um die nötigen Sprachkenntnisse für eine erfolgreiche Ausbildung aufzubauen", so Bernd Stockburger. Das Integrationsgesetz, das Anfang August in Kraft getreten ist, erleichtere die Einstellung Geflüchteter, würde sich aber erst im nächsten Jahr auf die Ausbildungszahlen auswirken können. "Wir rechnen frühestens 2017 mit einem spürbaren Anstieg bei den Menschen mit Fluchthintergrund", prognostiziert Stockburger.



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