Mehr Handwerksbetriebe im Corona-Jahr

Betriebsbestand in der Region Stuttgart kommt bei über 30.000 an

Pressenachricht Nr. 009/2021 vom 10. Februar 2021

Trotz Corona-Pandemie und Lockdowns gibt es mehr Handwerksbetriebe in der Region Stuttgart als im Vorjahr. Bei der Handwerkskammer waren Stand 31.12.2020 in der Handwerksrolle sowie den Gewerbeverzeichnissen insgesamt 30.694 Betriebe gelistet. Damit ist der Bestand um 758 Unternehmen gegenüber dem Vorjahr (2019: 29.936 Betriebe) gestiegen – das entspricht einem Plus von 2,5 Prozent.

Die Anzahl der meisterpflichtigen Betriebe stieg leicht um 73 auf 21.024 Betriebe. Hierzu zählen beispielsweise Dachdecker, Schornsteinfeger, Metallbauer oder Glaser. Die Zunahme bei den zulassungsfreien Handwerken, wie Graveure, Modellbauer oder Textilreiniger liegt bei 381 Betrieben auf 4.618. Auch die handwerksähnlichen Betriebe legten im vergangenen Jahr um 304 auf 5.052 zu. Eisenflechter, Rohr- und Kanalreiniger oder Änderungsschneider werden hier eingruppiert.

Thomas Hoefling, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Region Stuttgart, zeigt sich erfreut: „Das Handwerk weist trotz Umsatzeinbußen in einem ganz außergewöhnlichen Krisenjahr eine insgesamt hohe Resilienz auf. Wir sind in Umsatzentwicklung und Betriebsbestand bislang relativ stabil geblieben – anders als andere Sektoren.“ Panikreaktionen seien ausgeblieben.

Die Auswirkungen des ersten Lockdowns im Frühjahr hätten die Betriebe aufgrund ihrer guten Substanz und des erfolgreichen Wirtschaftens aus den Vorjahren noch kompensieren können. Auch die finanziellen Corona-Sofortmaßnahmen der öffentlichen Hand hätten sehr geholfen. Der neue Lockdown seit November 2020 stelle jedoch die Betriebe zunehmend vor existenzielle Fragen, zumal die zugesagten staatlichen Hilfen nur spärlich und verspätet fließen. „Dies könnte sich in den kommenden Monaten in der Betriebsstatistik niederschlagen.“

Den Schritt in die berufliche Selbstständigkeit wagten zahlreiche Jungunternehmer - angeregt durch die wirtschaftliche Lage ihrer Arbeitgeber. Um das Risiko der Selbstständigkeit in Grenzen zu halten, wollten viele davon zunächst im Nebenerwerb einsteigen. Als das zahlenmäßig größte Gewerk in der Region entpuppte sich das Friseur-Handwerk mit 2.839 Betrieben (Vorjahr: 2.779). Viel Bewegung war beim Gebäudereiniger-Handwerk festzustellen. 242 neue Firmen ließen sich bei der Handwerkskammer eintragen, gleichzeitig wurden aber auch 262 Altfirmen abgemeldet. Der Bestand zum Jahresende 2020 lag bei 1.966 Unternehmen.

Durch die Novelle der Handwerksordnung im Februar 2020 wurden 12 bisher nicht meisterpflichtige Handwerke wieder in die Meisterpflicht gehoben, dabei zahlenmäßig so starke Handwerke wie Fliesenleger-, Platten- und Mosaikleger, Raumausstatter, Estrichleger oder Parkettleger. Gut 3.000 Betriebe wurden in diesem Zusammenhang aus dem Bereich der zulassungsfreien Handwerke in den Bereich der meisterpflichtigen Handwerke überführt.

Die detaillierte Betriebsstatistik steht online unter www.hwk-stuttgart.de/statistik



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