Nr. 032/2015 vom 8. Juli 2015

Handwerk im Höhenflug- Auftragsbücher gut gefüllt

Die Handwerkskonjunktur im Kammerbezirk Region Stuttgart hat im zweiten Quartal dieses Jahres noch einmal deutlich Fahrt aufgenommen. Die Betriebe sind wesentlich zufriedener als im Jahr zuvor.

Derzeit geben zwei von drei befragten Betrieben im Kammerbezirk ihrer Geschäftslage die Note gut und nur jeder Sechzehnte die Note mangelhaft. Auch hinsichtlich der Geschäftserwartungen hat der Optimismus unter den Stuttgarter Handwerksbetrieben zugenommen. Aktuell rechnen 68 Prozent der Firmen mit einer positiven Geschäftsentwicklung und 5 Prozent mit einem negativen Konjunkturverlauf. Die Auftragsbücher sind gut gefüllt. Mehr als ein Drittel der Betriebe berichtet von steigenden Auftragseingängen. Entsprechend gut ist die Betriebsauslastung. Mehr als die Hälfte der Betriebe haben einen Auslastungsgrad von mehr als 80 Prozent. Das schlägt sich in der Umsatzentwicklung nieder. So meldeten 42 Prozent der Betriebe ein Umsatzplus.

Die Konjunkturaussichten sind weiterhin mehr als günstig und die Handwerker der Region sind in der Mehrzahl auch für die kommenden Monate überaus optimistisch. Ob die Betriebe die günstige gesamtwirtschaftliche Lage nutzen können, hängt derzeit auch vom verfügbaren Fachkräfteangebot ab. Claus Munkwitz, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Region Stuttgart erklärt: "Bereits jetzt spüren die Betriebe deutliche Einschränkungen. Dass im letzten Quartal per Saldo weniger Personal beschäftigt wurde, ist dafür ein deutliches Zeichen. Die Betriebe wollen einstellen – dass sie qualifiziertes Personal finden, steht aber auf einem anderen Blatt." Neben dem demografischen Wandel macht der Kammerchef auch ungünstige politische Entscheidungen wie die Rente mit 63 hierfür verantwortlich. "Sie schmälern die Fachkräftereserve zusätzlich".

Gefahren für die Konjunktur sieht Munkwitz in der Griechenlandkrise und ihren Auswirkungen auf den europäischen Wirtschaftsraum. "Die starke Verflechtung des Handwerks mit der hiesigen exportierenden Industrie könnte sich als Risiko erweisen", so Munkwitz. Umso wichtiger sei es, dass die Politik jetzt die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verbessere, zum Beispiel bei der Einkommenssteuer. Bei der Erbschaftssteuer müsse es eine Lösung geben, die die Übertragung der Unternehmen auf die nächste Generation finanziell nicht unzumutbar erschwere.

Den ausführlichen Konjunkturbericht finden Sie unter Konjunkturberichte.

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