Pressenachricht Nr. 015/2009 vom 14. April 2009

Junge Handwerker sammeln Auslandserfahrung mit "Leonardo"

Drei Monate in der Toskana gelebt und gearbeitet

Nach einem dreimonatigen Arbeitsaufenthalt in Italien kehrten kürzlich 15 junge Handwerker in ihre schwäbische Heimat zurück. "Was sie in Volterra gelernt haben, kann ihnen keiner mehr nehmen", ist sich Handwerkskammer-Geschäftsführer Bernd Stockburger sicher. Die Qualifizierungsmaßnahme wurde überwiegend durch das EU-Programm Leonardo da Vinci und einen Zuschuss der Handwerkskammer Region Stuttgart finanziert.  

Die Erweiterung des praktischen und persönlichen Erfahrungshorizonts stand im Mittelpunkt des Auslandsaufenthalts. Nach einem vierwöchigen Intensivsprachkurs im Januar haben die jungen Bauhandwerker in Volterra im Rahmen ihres Einsatzes alten Gebäuden zu neuem Glanz verholfen. Dabei konnten sie ihr Wissen und Können einbringen, ihre kommunikativen und sozialen Fähigkeiten unter Beweis stellen und vor allem viel Neues erfahren.

Für Nadine Bubeck aus Plüderhausen waren weniger die Baustellen als vielmehr die italienischen "Dolci" eine Herausforderung. Die gelernte Konditorin zauberte im "Caffé Pasticceria" gemeinsam mit dem Chef und dem Team Torten und süßes Gebäck.

Einzigartig war der Aufenthalt für alle jungen Handwerker. Es ist schon etwas ganz Besonderes für einen Metallbauer, in einem Etrusker-Museum die prunkvolle Eingangstüre und die Fenstergitter zu restaurieren oder für einen Schreinergesellen antike Holzfenster herzustellen und einzupassen. Für die Bewohner von Volterra sind die deutschen Handwerksgesellen aus der Stuttgarter Region inzwischen zu Freunden geworden. Neben dem Arbeitseinsatz gehörte zum Programm, in die italienische Kultur einzutauchen, Museen zu besuchen und Studienreisen nach Lucca und Vinci, dem Geburtsort von Leonardo da Vinci, zu unternehmen.
 
Um die Arbeitsweise mit dem traditionellen Werkstoff Alabaster kennenzulernen, war ein Workshop ein Höhepunkt der fachlichen Qualifikation. Unter Leitung des Bildhauers Alessandro Marzetti, durften die Bauspezialisten fremdländische Handwerkskunst im wahrsten Sinnes des Wortes erleben. Ganz ohne Maschineneinsatz wurde das besondere Material bearbeitet.

Gelebt haben die deutschen Gesellen im Vereinsheim der örtlichen Naturfreunde. Dort musste sich die Gruppe während ihres Aufenthalts selbst versorgen und gemeinsam ihr Zusammenleben organisieren. "Da war Teamwork gefragt, eine Fähigkeit, die auch im Arbeitsleben immer wichtiger wird. Und das haben die jungen Leute wirklich prima hingekriegt", beschreibt Ausbildungsexperte Stockburger die Situation.

Im kommenden Jahr ist das 12. Projekt in Italien geplant. Infos über das Leonardo-Projekt gibt Ausbildungsberater Wolfgang Folkerts, Telefon 0711 1657-290.


Teilnehmer 2009

Michael Boppenmaier, Waldenbuch, Maurer
Nadine Bubeck, Plüderhausen, Konditorin
Marc Hansch, Vaihingen/Enz, Stuckateur
Sebastian Hopp, Nufringen, Schreiner
Michael Huss, Nürtingen, Metallbauer
Artur Jochim, Göppingen, Elektroniker
Melanie Kaddous, Bönnigheim, Schreinerin
Chris Köbler, Stuttgart, Maler und Lackierer
Chantal Florence Lorenz, Winterbach, Malerin und Lackiererin
Michael Meier, Ebersbach, Metallbauer
Benjamin Mühleck, Freiberg, Schreiner
Ariane Sonnek, Plüderhausen, Malerin und Lackiererin
Robin Weidner, Rutesheim, Schreiner
Helene Winker, Spaichingen, Malerin und Lackiererin
Michael Zink, Ludwigsburg, Schreiner

Infos zum Projekt

 


Ansprechpartner der Redaktion:
Gerd Kistenfeger, Pressestelle
Telefon 0711 1657-253

Ansprechpartner zum Thema:
Wolfgang Folkerts, Ausbildungsberater
Telefon 0711 1657-290