Pressenachricht Nr. 020/2011 vom 20. April 2011

Mit dem EU-Mobilitätsprogramm "Leonardo da Vinci" in Italien

Handwerksgesellen sammelten Auslandserfahrung

Nach drei Monaten Weiterbildungs- und Arbeitsaufenthalt in Italien kehrten 15 junge Handwerker in ihre schwäbische Heimat zurück. "Mit den zusätzlich erworbenen Kenntnissen und handwerklichen Fertigkeiten haben sich die Arbeitsmarktchancen der jungen Gesellen deutlich verbessert", bilanziert Christina Reimling, Projektleiterin bei der Handwerkskammer Region Stuttgart die Fortschritte der Schreiner, Maler- und Lackierer, Stuckateure und Metallbauer. Die Qualifizierungsmaßnahme hatte zum Ziel, das gemeinsame interkulturelle Leben und Lernen zu fördern. Das EU-Mobilitätsprogramm Leonardo da Vinci und ein Zuschuss der Handwerkskammer ermöglichten den Aufenthalt in der toskanischen Stadt Volterra.

Dem eigentlichen Arbeitseinsatz voraus ging ein vierwöchiger Sprachkurs vor Ort in Italien. Dann gab es für die deutschen Handwerker viel zu tun. Sie waren mit ihrem handwerklichen Fachwissen zusammen mit italienischen Experten beschäftigt, denkmalgeschützte Objekte in neuem Glanz erstrahlen zu lassen. In der Badia, einem Kloster aus dem 11. Jahrhundert, und in einem Verwaltungsgebäude der Stadt Volterra am Piazza dei Priori konnten die Fachleute eingesetzt werden. Die Schreiner restaurierten die historischen Fenster und Türen, die Metallbauer fertigten handgeschmiedete Fenstergitter für die mittelalterliche Klosteranlage. Für Armin Hummel aus Süßen war dies seine zweite internationale Erfahrung. Er war bereits bei den Berufsmeisterschaften EuroSkills 2010 in Lissabon dabei, bei denen er schon als Vize-Europameister im Stuckateurhandwerk auf dem Treppchen stand.

Eine der größten Herausforderungen für die Teilnehmer war, die erworbene Sprachkompetenz auch im Fachgespräch einzusetzen. Nur so konnte mit den fremden oder ungewohnten Arbeitstechniken und Materialien umgegangen werden, um die Aufträge erledigen zu können. "Das beschleunigte die persönliche Weiterentwicklung der Teilnehmer", sagte Christina Reimling. Durch die von Tag zu Tag völlig neuen Situationen sei so der praktische und persönliche Erfahrungshorizont rasch erweitert worden. Neben dem Arbeitsprogramm wurde den Teilnehmern ein umfangreiches Kulturprogramm angeboten. Die deutschen Gesellen lebten im Vereinsheim der örtlichen Naturfreunde. Dort musste sich die Gruppe während ihres Aufenthalts selbst versorgen und gemeinsam ihr Zusammenleben organisieren.


Teilnehmer 2011

Johannes Binder, Holzgerlingen, Schreiner
Stephanie Kaiser, Kandern, Maler und Lackiererin
Gwen Kübler, Fellbach, Schreinerin
Armin Hummel, Süßen, Stuckateur
Dorina Morina, Weil der Stadt, Bürokauffrau
Florian Proß, Magstadt, Anlagenmechaniker
Franziska Rohner, Altenriet, Maler und Lackiererin
Mario Scapati, Stuttgart, Fliesen-, Platten- und Mosaikleger
Melanie Scheib, Murrhardt, Maler und Lackiererin
Richard Stummer, Schwäbisch Gmünd, Stuckateur
Sebastian Töpfer, Fellbach, Metallbauer
Christoph Traub, Stuttgart, Schreiner
Lara Welterlin, Stuttgart, Schreinerin
Nail Yigit, Stuttgart, Maler und Lackierer
Jan Ziegler, Ludwigsburg, Schreiner

Amici-del-Leonardo

 


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