Pressenachricht Nr. 038/2008 vom 23. Juli 2008

Gemeinsame Presseerklärung mit der IHK Region Stuttgart

IHK und Handwerkskammer fordern Senkung der Mehrwertsteuer

Regionale Wirtschaft will Entlastung für Betriebe und Bürger

Die beiden großen Wirtschaftskammern der Region Stuttgart, Industrie- und Handelskammer (IHK) und Handwerkskammer, fordern von der Bundesregierung Signale zur Belebung des Wachstums. IHK-Präsident Dr. Günter Baumann und Handwerkskammerpräsident Rainer Reichhold sprachen sich heute auf einer gemeinsamen Pressekonferenz dafür aus, Betriebe und Bevölkerung zu entlasten. "Die Senkung des Regelsteuersatzes um einen Prozentpunkt von 19 auf 18 Prozent käme allen zugute und trägt zur Vereinfachung bei", sagte Baumann. Reichhold plädierte dafür, die EU-Initiative des französischen Staatspräsidenten Sarkozy aufzugreifen und die Mehrwertsteuer für arbeitsintensive Dienstleistungen deutlich zu senken.

Hintergrund der Forderung sei die aktuelle Konjunkturentwicklung. So bestehe laut Baumann kein Zweifel, dass das Wachstum an Dynamik verliere. Die Risiken eines regelrechten Abbrechens der Konjunktur wie 1992 seien zwar noch gering. Die Bremsspuren würden aber spätestens im kommenden Jahr sichtbar werden. Alle Unternehmen, egal ob auslandsaktiv oder nicht, müssten in den nächsten Monaten mit weiteren Belastungen rechnen, in deren Folge Aufträge und Investitionen vorsichtiger als bisher erfolgen würden.

Auch im Handwerk häuften sich laut Reichhold Indikatoren für eine Konjunktureintrübung. Die Zahl der Betriebe, die über eine schlechte Geschäftslage und Einbrüche bei Aufträgen und Umsatz klagen, würde wieder zunehmen. Gründe seien in erster Linie die stetig steigenden Rohstoff- und Energiepreise sowie der schwache Binnenkonsum. Auch wenn sich die Lage im langfristigen Vergleich noch recht gut darstelle - am besten bei den Handwerkern des Gewerblichen Bedarfs.

Die Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistung zeigten sich nach Angaben Baumanns bisher noch robust genug, um den steigenden Konjunkturrisiken zu trotzen. Fast 45 Prozent der Unternehmen schätzten noch im Frühsommer ihre Lage als gut ein, nur sieben Prozent ging es schlecht. Mittlerweile habe sich das Klima aber eingetrübt. Die Bremsspuren in der Konjunktur werden laut Baumann in den kommenden Monaten immer deutlicher werden und Folgen für Umsätze und Beschäftigung haben. Umso mehr sei es wichtig, dass die Politik die Wirtschaft nicht weiter besondern endlich deutlich entlaste.

In den Handwerks- und in den Gewerbebetrieben werde nach wie vor Personal eingestellt. Dies werde sich im Handwerk auch noch im nächsten Quartal und bei den IHK-Betrieben in den nächsten 10 Monaten fortsetzen. Jedoch wirke sich der anhaltende Fachkräftemangel negativ auf Wachstum und Beschäftigung aus.

 


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