Pressenachricht Nr. 052/2011 vom 13. Oktober 2011

Meisterfeier-Splitter 2011

Ein Vorgeschmack auf die Meisterfeier des Handwerks am 22. Oktober 2011 im Internationalen Congresscenter Stuttgart


"Die Originale" als Motto

Unter dem Motto "Die Original-Offensive" werden dieses Jahr fast 800 junge Handwerksmeister aus 29 Berufen gefeiert. Sie haben erfolgreich an einer der Meisterschulen des Handwerks in der Region Stuttgart abgeschlossen. Originale, das sind die Meisterstücke, vor allem aber auch die Meisterinnen und Meister selbst. Eine Auswahl von Original-Meisterstücken wird im Foyer des Congresscenters zwischen Messegelände und Flughafen zu sehen sein.


Der Schiedsrichter spricht über Fairplay

Urs Meier aus der Schweiz gehörte bis zum Ende seiner Laufbahn zu den besten Fußball-Schiedsrichtern der Welt. Bei der Meisterfeier am 22. Oktober 2011 spricht das Schweizer Original über "Fairplay und Druck im Berufsleben". Denn nicht nur im Sport, sondern auch im Berufsleben wird nach Regeln gespielt. Mit Anekdoten aus seiner langjährigen Schiedsrichtertätigkeit in den Stadien der Welt zeigt er den erwarteten 2500 Festgästen die Parallelen zur Arbeitswelt auf.


Bemerkenswertes Leichtgewicht

Er ist 30 Zentimeter breit, 41,5 Zentimeter hoch und wiegt nur 31 Gramm. Vom Papier her ein Leichtgewicht, doch inhaltlich gehört er zu den Schwergewichten deutscher Wirtschaftsgeschichte: Der Meisterbrief im Handwerk. Er verbindet Fachkompetenz mit theoretischem Wissen. Arbeitspädagogik gehört genauso zu seinen Inhalten wie betriebswirtschaftliches Wissen oder eben die Perfektion handwerklicher Arbeit. Die jungen Meister haben sich entweder nebenberuflich oder im Vollzeitkurs auf die Prüfungen vorbereitet. Mit dem Meisterbrief in der Tasche steht vielen Absolventen einem weiteren Schritt auf der Karriereleiter nichts mehr im Wege.


Die Besten

Die Hürden bis zum sogenannten Bestmeister sind hoch. Sie haben bei der Meisterprüfung hervorragende Ergebnisse erzielt und alle vier Prüfungsteile mit mindestens der Note "gut" bestanden. Um in den handwerklichen Olymp erhoben zu werden, müssen zu sie zudem als Bester ihres Gewerks abschneiden. Einige haben es geschafft. Ihnen steht das Tor zu einer steilen Karriere im Handwerk weit offen. Sie werden bei der Feier besonders geehrt:

    * Müller-Handwerk: Simon Fronhofer, Landau
    * Friseur-Handwerk: Selina Fuchs, Ludwigsburg
    * Konditoren-Handwerk: Donata Ruckh, Waldenbuch
    * Damen- und Herrenschneider-Handwerk: Heike Schindler, Achern
    * Landmaschinenmechaniker-Handwerk: Bernd Mack, Neuler
    * Orthopädietechniker-Handwerk: Björn Heinrich, Lenningen
    * Raumausstatter-Handwerk: Pius Haberstock, Hindelang
    * Klavier- und Cembalobauer-Handwerk: Andreas Tammen, Osnabrück
    * Maler und Lackierer-Handwerk: Daniel Blum, Bingen
    * Schreiner: Michael Hildinger, Marbach/Neckar
    * Ofen- und Luftheizungsbauer-Handwerk: Maximilian Löffler, Erbach


Doppelmeister

Axel Jochen Heilmann aus Bissersheim heißt Europas bester Geselle im Raumausstatter-Handwerk. Beim Europäischen  Berufswettbewerb der Raumausstatter und Innendekorateure in Hannover trat er für Deutschland und gegen die besten Gesellen der deutschsprachigen EU-Länder an und errang den ersten Platz. Das war 2010. Im gleichen Jahr absolvierte er mit Erfolg die Meisterprüfung in diesem Gewerk. Damit nicht genug: Ein Jahr später meldete er sich bei der Handwerkskammer in Stuttgart zur Meisterprüfung im Sattler- und Feintäschner-Handwerk an - mit Erfolg. Jetzt hat er zwei Meistertitel in der Tasche.


Wenn drei das Gleiche machen

Drillinge sind an sich schon selten genug. Wenn dann Drillinge allesamt ins selbe Berufsfeld einsteigen, mit welchem schon die Eltern den Lebensunterhalt verdienen, dann bekommt das ganze schon fast Einmaligkeitscharakter. Bereits in der dritten Generation führt die Familie Zipse den Stuckateurbetrieb Männer in Freiburg. Angst um die Nachfolge kommt bei Vater Zipse nicht auf: Seine 22-jährigen Drillinge Frank, Patrick und Santina stehen bereit. Vor allem auch weil Frank und Patrick sich ihren Meisterbrief jetzt in Stuttgart abholen dürfen. Frank, der seinem Bruder ein Jahr Berufserfahrung voraus hat, machte 2007 die beste Gesellenprüfung bei der Handwerkskammer Freiburg. Dadurch angespornt hat auch Patrick seine Lehre als Jahrgangsbester beendet. Schwester Santina durchläuft nach der Lehre zur Malerin und Lackiererin eine Ausbildung als Großhandelskauffrau - eine clevere Ergänzung.


Meisterstücke - ein ganzes Dutzend "Originale"

Was wäre eine Meisterfeier ohne Meisterstücke? Ein paar wenige Exponate werden den Gästen im Congresscenter einen Eindruck vermitteln, welch hohen Qualitätsstandards die Meisterarbeiten erfüllen müssen. Einen Vorgeschmack?

    * Sein Urlaub in Irland inspirierte Christian Henn aus Schefflenz zu seinem Meisterstück im Klempner-Handwerk: Eine Harfe aus Kupferblech als Wasserspiel. Das Nacharbeiten mit Schwefelleber gab der Oberfläche die eigenartige Struktur. Die Saiten stellen feine Wasserstrahlen dar. Der Aufwand: 6 Monate Entwicklung und 36 Stunden Fertigungszeit stecken in dem Projekt.
    * Verena Seyffert aus Landsberg am Lech stellt einen zweifarbigen Stohhut aus. Die Modistin zauberte mit Sisalstroh und Stoff ein Kunstwerk, das diagonal am Kopf befestigt wird. Seit August besitzt sie in der bayerischen Landeshauptstadt ihr eigenes Hutatelier.
    * "Im Laufe der Zeit" heißt das Meisterstück von Konditormeister Steffen Krüger aus Göppingen. Das Schokoladenschaustück wurde in vier Stunden an der Gewerblichen Schule Im Hoppenlau in Stuttgart produziert. Krügers Spezialdisziplin: verführerische Pralinen aus Meisterhand.
    * Iris Dänzer aus Stuttgart ist eigentlich gelernte Tanzlehrerin. Dann kam der Einstieg ins Handwerk. Als Raumausstatter-Meisterin hat sie an der Kerschensteiner-Schule in Stuttgart in 30 Stunden ein Sofa hergestellt - Kernstück ist ein schwarz lackierter Sarg! Wegen ihrer Vorliebe für Vampire setzte sie die außergewöhnliche Idee mit edlen Materialien in Szene.


Noch einen oben drauf

Tobias Scasny aus Spraitbach sprach bei der Meisterfeier vor drei Jahren das Grußwort für seinen Jahrgang und ermunterte alle, mit der Qualifikation nicht nachzulassen. Der Galvaniseurmeister setzte jetzt selbst noch eine Qualifikation oben drauf. Er absolvierte mit Erfolg die Akademie des Handwerks und darf sich jetzt zusätzlich zum "Meister" noch "Staatlich anerkannter Betriebswirt des Handwerks" nennen.


 

Meister-BAföG - Förderung steigt weiter

Die Zahl der Empfänger von "Meister-BAföG" stieg im vergangenen Jahr um etwa 5,6 Prozent. 31 Prozent der Geförderten waren Frauen. Ihre Zahl nahm um 6 Prozent zu, die Gefördertenzahl bei den Männern ging um 5,5 Prozent nach oben. Mit der Unterstützung werden Teilnehmer an Maßnahmen der beruflichen Aufstiegsfortbildung durch Beiträge zu den Kosten der Bildungsmaßnahme und zum Lebensunterhalt finanziell unterstützt. Die Förderung nach dem Meister-BAföG wird bei den kommunalen Ämtern für Aufstiegsförderung (Landratsamt) beantragt.


Ist der Meister ein Traumjob?

"Meister sind langfristig als Unternehmer erfolgreich", sagt Claus Munkwitz, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Region Stuttgart. Der Grund: Mit dem Meister werden nicht nur gewerblich-technische Kompetenzen vermittelt, sondern auch das Know-how für eine langfristige erfolgreiche Selbstständigkeit. Diese Einschätzung ist das Ergebnis der im Auftrag des Unternehmens Adolf Würth GmbH & Co. KG durchgeführten Umfrage bei über 4000 Meistern zu ihrer Ausbildung. Fast 90 Prozent der Befragten gaben an, tendenziell sehr zufrieden zu sein mit ihrer Qualifikation.


Selbstständigkeit geplant?

Weil Handwerksmeister für die Selbstständigkeit prädestiniert sind, bietet die Handwerkskammer Infoveranstaltungen für junge Meister an. In Bönnigheim am 25. Oktober und am 24. November in Holzgerlingen steht das Thema Betriebsnachfolge und Existenzgründung auf dem Programm. Ebenso beim Gründertag in Stuttgart, der am 15. November anlässlich der deutschlandweiten Gründerwoche stattfinden wird.


Die Erfolgreichen

Die Liste der erfolgreichen Absolventen des Jahrgangs 2010/2011 steht ab 18. Oktober 2011 auf unseren Internetseiten beim Thema Meisterfeier zur Verfügung. Dort finden Sie auch viele weitere Informationen über die "Originale" und die Veranstaltung.

Meisterfeier 2011 - Infos und Anmeldung


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Gerd Kistenfeger, Pressestelle
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