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amh-online.de/Sascha Schneider

Konjunkturverlauf ist von Verunsicherung geprägt

Handwerk kann sich im schwierigen Umfeld behaupten

Pressenachricht Nr. 016/2023 vom 13. April 2023

Die wirtschaftliche Lage der 30.000 Handwerksbetriebe in der Region Stuttgart hat sich im 1. Quartal 2023 besser dargestellt als im Vorjahreszeitraum.

Laut einer Umfrage der Handwerkskammer Region Stuttgart wird die Geschäftslage von den befragten Unternehmern überwiegend mit „gut“ bewertet (57 Prozent), auch wenn die Auftrags- und die Umsatzlage nicht alle Erwartungen erfüllt haben. Für die winterliche Jahreszeit typisch verzeichneten die Betriebe zum Jahresbeginn eine rückläufige Auslastung. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gab es aber bei weniger Betrieben Kapazitätsfreiräume. Mit Blick auf die kommenden drei Monate rechnet ein Drittel der befragten Handwerker mit einer Verbesserung der Auftrags- und Umsatzlage. Pessimistische Stimmen waren bei der Umfrage kaum zu vernehmen. Der Konjunkturindikator, der aus Lageeinschätzungen und Erwartungen gebildet wird, notiert bei +34 Punkten und damit 12 Punkte besser als vor einem Jahr.

Trotz der relativ stabilen Situation sieht Peter Friedrich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Region Stuttgart, die beherrschenden Probleme wie stark gestiegene Material- und Energiepreise, unterbrochene Lieferketten und den akuten Fachkräftebedarf bei weitem nicht als ausgestanden an. „Das Quartalsergebnis ist eine Momentaufnahme, in der sich die langfristigen Entwicklungen wie der Umbau der Energiesysteme und die Transformation spiegeln.“ Das Handwerk begrüße es sehr, dass die Politik um die Klimawende ringe. „Allerdings merken wir angesichts immer noch bestehender Lieferprobleme bei Materialien und Vorprodukten – gerade bei Wärmepumpen, dass die Pläne der Regierung an der Realität im Handwerk vorbeigehen und nicht zu Ende gedacht sind.“ Schwierigkeiten erwartet das Handwerk für die Bau- und Ausbauberufe angesichts der rückläufigen Bauaufträge, so Friedrich. „Die zurückgehende Zahl der Bauanträge bereitet uns dabei Sorgen.“ Wegen der hohen Neubaukosten und Bauzinsen würden Bauherren und Investoren immer mehr Projekte stornieren.

Deutlich angespannt ist die Lage auf dem Arbeitsmarkt. Die Zahl der Beschäftigten im Handwerk ist im 1. Quartal 2023 deutlich gesunken. 17 Prozent der Befragten meldeten eine rückläufige Mitarbeiterzahl. Die Belegschaft aufgestockt haben 7 Prozent der Betriebe. Im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum waren die Personalbewegungen in den Handwerksbetrieben spürbar schwächer ausgeprägt. Ursache dafür sind neben saisonalen Einflüssen vor allem fehlende Fachkräfte. Mit Blick auf das kommende Quartal sind die Personalpläne der hiesigen Handwerksbetriebe zwar positiver – 15 Prozent wollen einstellen. „Ob allerdings der Arbeitsmarkt die Frühjahrsbelebung unterstützen kann, ist sehr fraglich“, zeigt sich Kammerchef Friedrich kritisch.

Der ausführliche Konjunkturbericht ist hier zu finden:

 Konjunkturberichte: Am Puls der regionalen Wirtschaft



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