In Krisenzeiten ist eine gute Feedbackkultur im Betrieb besonders wichtig. Wir geben sieben Tipps zur praktischen Umsetzung.Personal: So optimieren Sie Ihre Feedbackkultur
Stetigen Austausch ermöglichen
DieCorona-Phase hat gezeigt, dass Mitarbeiter gerade in Krisenzeiten das Gefühl haben wollen, ernst genommen zu werden und etwas bewegen zu können. Um das zu erreichen, ist es wichtig, dass Betriebsinhaber regelmäßig Feedback von ihren Beschäftigten einholen.
„Die klassische Mitarbeiterbefragung greift hier zu kurz“, erklärt Nicole Heymann, unsere Beraterin für Personal- und Organisationsentwicklung. Durch die langen Planungs-, Durchführungs- und Auswertungsphasen, komme es zu einer zeitversetzten Veröffentlichung der Befragungsergebnisse.
Zielführender sei es vielmehr, eine agile und dynamische Feedbackkultur einzuführen, um einen kontinuierlichen Dialog im Betrieb zu schaffen. Die setze jedoch eine hohe Flexibilität und neue Anforderungen an die Führungskräfte voraus. „Anstatt sporadisch oder nur einmal jährlich die Meinung der Mitarbeitenden einzuholen, sollten häufigere, kürzere und situationsbezogene Befragungen mit einem stetigen Austausch zwischen Führungskräften und Beschäftigten angeregt werden“, rät Heymann.
Der Input der Mitarbeiter könne dadurch unmittelbar und effektiv genutzt werden. Gleichzeitig können Führungskräfte jederzeit feststellen, wo der Schuh gerade drückt und ob ergriffene Maßnahmen die gewünschten Resultate bringen.
Sieben Tipps für die Praxis
Im besten Fall wird die jährliche Mitarbeiterbefragung mit unterjährigem agilen und dynamischen Feedback von den Beschäftigten kombiniert. Diese Tipps können Unternehmern helfen, neue Feedbackprozesse zu implementieren:
1. Konkrete und präzise Informationen erfassen
Was genau möchte ich mit dem Feedback des Mitarbeiters herausfinden? Gibt es eine bestimmte Situation oder einen Anlass für die Erhebung dieses Feedbacks? Diese beiden Leitfragen sollten sich Unternehmer stellen.
2. Feedbacks zeitnah durchführen
Die Rückmeldung der Beschäftigten sollte situationsbezogen und mehrfach im Jahr erfolgen, um eine zeitliche Relevanz zu erhalten. Tipp: Smartphone-Apps ermöglichen schnelles und direktes Feedback der Mitarbeiter per Knopfdruck.
3. Flexible Befragungsinstrumente einsetzen
Durch Tools wie etwa kurze Stimmungsabfragen in den morgendlichen Austauschrunden können Rückmeldungen flexibel und ohne großen Zeitaufwand erfasst werden.
4. Transparente Auswertung ermöglichen
Um die wirklich brennenden Themen in der Organisation schnell und punktgenau angehen zu können, sollten Feedbackergebnisse rechtzeitig an die Mitarbeiter kommuniziert werden.
5. Anonymität gewährleisten
Bereits einfache Dinge wie ein Feedback-Briefkasten am Eingang des Betriebs ermöglichen es Beschäftigten, jederzeit und anonym Rückmeldung zu bestimmten Themen zu geben.
6. Konkretes und direktes Feedback
Dieses Feedback kann beispielsweise durch offene Gesprächsrunden mit dem Chef zu einem wiederkehrenden Termin eingeholt werden.
7. Feedbackkanäle kombinieren
Um ein möglichst wertvolles Feedback ihrer Mitarbeiter zu erhalten, ist die Kombination aus altbewährtem Feedback und neuen Formaten unerlässlich.