Pressenachricht Nr. 002/2014 vom 23. Januar 2014

Handwerkskonjunktur zeigt weiter nach oben

Risiken durch "Geschenke" der Großen Koalition

Die Konjunkturkurven der Handwerksbetriebe im Kammerbezirk Region Stuttgart kennen nur eine Richtung: steil nach oben. Vom außerordentlich guten Geschäftsklima zeugen die Ergebnisse einer Umfrage der Handwerkskammer Region Stuttgart in Zusammenarbeit mit Creditreform im vierten Quartal 2013.

Fast zwei Drittel der befragten Handwerker waren mit ihrer Geschäftslage zufrieden und gehen auch in den kommenden Monaten von einem guten Klima aus. Der Konjunkturindikator Handwerk stieg innerhalb eines Jahres von plus 35 auf plus 57 Punkte. Die positive Bewertung teilten alle Handwerksgruppen. Die besten Stimmungswerte im vierten Quartal 2013 erzielten das Bauhaupt- und Ausbaugewerbe und der Gewerbliche Bedarf. Diese Branchen werden auch in den nächsten Monaten die Zugpferde der Konjunktur sein.

"Wichtigste Voraussetzung dafür ist eine wirtschaftsfreundliche Linie der Politik. Daran haben wir nach den ersten Arbeitsergebnissen der Großen Koalition in Berlin allerdings Zweifel", gibt Claus Munkwitz, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer, zu bedenken. Besonders die Geschenke aus dem Arbeits- und Sozialministerium wie Mütterrente und Frühverrentung mit 63 würden zu einer weiteren Belastung für Unternehmen und Arbeitnehmer führen. "Insgesamt sehen wir in der Zukunft große Risiken für das arbeitsintensive Handwerk", fasst Munkwitz zusammen.

Die Auftragslage der Handwerksbetriebe im Kammerbezirk hat sich im vierten Quartal 2013 deutlich verbessert und lag auf einem hohen Niveau. Jedes dritte Handwerksunternehmen (33 Prozent) konnte sich über eine höhere Auftragslage freuen. Die Betriebe waren demzufolge auch besser ausgelastet. Über nennenswerte Kapazitätsreserven (Auslastungsgrad unter 60 Prozent) verfügte im vierten Quartal 2013 nur jeder neunte Betrieb. Analog dazu berichten zwei von fünf Betrieben über Umsatzsteigerungen am Jahresende 2013.

Im nächsten Quartal gehen die Stuttgarter Handwerker zwar von volleren Auftragsbüchern aus, sind aber hinsichtlich der Umsätze skeptisch. Derzeit rechnen 16 Prozent der befragten Handwerker mit steigenden Umsätzen, 30 Prozent befürchten Umsatzeinbußen. In dieser Einschätzung schlagen sich die kommenden Wintermonate nieder.

Die Personaldecke schien im vierten Quartal 2013 mehr als ausreichend gewesen zu sein, nachdem in den Monaten zuvor neue Arbeitsplätze geschaffen worden waren. Insgesamt hat sich die Mitarbeiterzahl in den Handwerksbetrieben leicht verringert (- 1 Prozentpunkt). Für die kommenden Monate erwarten die Betriebe wieder einen höheren Personalbedarf. Durchweg positiv sieht es bei den Investitionen aus. 60 Prozent der Handwerker haben im letzten Quartal in Maschinen und Ausrüstung investiert, rund ein Viertel hat sogar das Budget dafür erhöht. Die Investitionsfreude wird sich auch in den kommenden Monaten halten.

Konjunkturbericht 2013 Viertes Quartal (pdf-Dokument, 819 KB)





Ansprechpartner der Redaktion:
Gerd Kistenfeger, Pressestelle
Telefon 0711 1657-253

Ansprechpartnerin zum Thema:
Gesine Kapelle-Schmid, Wirtschafts- und Handwerkspolitik
Telefon 0711 1657-262