Pressenachricht Nr. 030/2008 vom 6. Juni 2008

Ein rares Modell: Frau und Betriebsübernahme

Aktionstag schärft Blick für weibliche Unternehmensnachfolge

"Nachfolge ist weiblich!" hat sich der nationale Aktionstag zur Unternehmensnachfolge am 12. Juni 2008 auf die Fahne geschrieben. Allerdings ist die Kombination Frau und Unternehmensnachfolge eine eher seltene Variante: Nur jede zehnte Betriebsübernahme deutschlandweit wird durch eine weibliche Hand besiegelt. "Gerade im Handwerk ist ein großer Bedarf an qualifizierten Nachfolgerinnen vorhanden", sagt Claus Munkwitz, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Region Stuttgart. 

Die Indikatoren klingen verheißungsvoll. Die Zahl der weiblichen Berufseinsteigerinnen im Handwerk erhöhte sich im vergangenen Jahr um 13,1 Prozent. Immer mehr junge Frauen legen Meisterprüfungen ab. Allein im Jahr 2007 bestanden in der Region Stuttgart 150 Gesellinnen die Meisterprüfung. "Damit hat das Handwerk Jahr für Jahr ein großes Potenzial an qualifizierten und berufserfahrenen Frauen, die für eine Betriebsnachfolge hervorragend geeignet wären", folgert Munkwitz. Mit einer soliden Vorbereitung könnten die Chancen der Selbstständigkeit ergriffen, Probleme gemeistert und trotz der wirtschaftlichen Probleme in vielen Bereichen mögliche Risiken kalkuliert und vermieden werden.

Kammerchef Munkwitz rät, sich vor dem Weg auf den Chefsessel intensivst beraten zu lassen. Neben dem Starter-Center gehört die Beratung von Betriebsnachfolgern und Übergebern zum breiten Serviceangebot der Handwerkskammer Region Stuttgart. Die betriebswirtschaftliche Beratung umfasst die Analyse und Bewertung des Betriebs, die Unterstützung beim Erstellen des Geschäftsplans, Tipps für die Finanzierung sowie bei Rechtsfragen. Auch Sprechtage mit Förderinstituten wie der L-Bank und der Bürgschaftsbank helfen weiter.

Der bundesweite Aktionstag mit seinem Motto "Nachfolge ist weiblich!" unter Federführung des Bundesfamilien- und Bundeswirtschaftministeriums und in Zusammenarbeit mit der bundesweiten gründerinnenagentur bag konzentriert sich darauf, mehr Nachfolgerinnen bei einem anstehenden Generationswechsel im Betrieb zu gewinnen. Von einer gesicherten Übernahme hängen letztlich Arbeitsplätze ab: Mit 94,5 Prozent aller Unternehmen bildet der Mittelstand die Säule der deutschen Wirtschaft und ist damit ein wichtiger Arbeitgeber und Ausbilder.

 


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Hinweis an die Redaktionen: Um das Thema an Beispielen aus der Praxis festmachen zu können, haben sich folgende Unternehmerinnen aus dem Handwerk der Region Stuttgart bereit erklärt, für Fragen zur Verfügung zu stehen:

Sybille Kütter-Scheuing, Geschäftsleitung Oskar Ernst GmbH, Ausbau und Fassade, Merkelstraße 9 - 11, 73728 Esslingen, Telefon 0711 356510

Daniela Marquardt, Geschäftsleitung Autohaus Marquardt GmbH & Co, Rotweg 21, 70437 Stuttgart, Telefon 0711 98797942

Simone Mayer, Geschäftsleitung MayerS Bäckerei-Konditorei GmbH & Co. KG, Im Alber 1, 73084 Salach, Telefon 07162 94878-0