Pressenachricht Nr. 034/2010 vom 3. September 2010

Neue Rundfunkfinanzierung verteuert Radio hören

Rechner ermöglicht Gebührenvergleich für Betriebe

Die Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks soll ab 2013 neu geregelt werden. Dann wird nicht mehr nach Geräten, sondern nach Haushalt und Betriebsstätte abgerechnet. Kleinere und mittelgroße Betriebe müssten mit einer finanziellen Mehrbelastung von mehreren hundert Euro pro Jahr rechnen.

Die Handwerkskammer Region Stuttgart hat jetzt einen Gebührenvergleichsrechner auf ihrer Website eingerichtet. Damit können Unternehmer die künftigen Kosten klären. Einem weiteren Zweck sollen die gewonnenen Ergebnisse dienen. "Handwerksbetriebe sollten der Handwerkskammer die Vergleiche zur Verfügung stellen", bittet Claus Munkwitz, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer. "Mit den Beispielen haben wir auf politischem Weg Chancen, die befürchteten Belastungen abzuwenden."

Würde die Reform wie geplant umgesetzt, käme es für Unternehmen zu finanziellen Zusatzbelastungen. So sollen dann alle Standorte und Filialen als "Betriebsstätten" die Abgabe entrichten. Nahrungsmittelhandwerker wie Bäcker oder Metzger wären stark benachteiligt. Auch auf jedes gewerbliche Fahrzeug soll eine zusätzliche Rundfunkabgabe erhoben werden, auf private Fahrzeuge hingegen nicht. Im Handwerk sind viele Betriebe auf Fahrzeuge angewiesen und wären somit doppelt belastet. Nach der jetzigen Formulierung wären sogar Spezialfahrzeuge wie Bagger und Kranwagen betroffen. "Der Ansatz, von der gerätebezogenen Gebühr wegzukommen, ist grundsätzlich richtig. Aber es darf nicht zu einer massiven Mehrbelastung kommen. Die Politiker selbst haben sich im Vorfeld darauf geeinigt, dass die Wirtschaft auch weiterhin nicht mehr als etwa sechs Prozent der gesamten Rundfunkgebühren tragen soll", erinnert Munkwitz.

GEZ-Gebührenvergleichsrechner (xls-Dokument, 99 KB)

 


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