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WirtschaftStrukturbericht 2025: Vor diesen Herausforderungen steht die Region

Der aktuelle Strukturbericht sieht die Region Stuttgart nach wie vor auf wirtschaftlich starken Beinen. Der Mangel an Fach- und Arbeitskräften bleibt aber nicht nur im Handwerk ein großer Risikofaktor – und wird sich mit Blick auf den demografischen Wandel in den nächsten Jahren noch verschärfen.



Fachkräftemangel als Wachstumshemmer

Bereits seit 1995 veröffentlichen wir alle zwei Jahre gemeinsam mit der IG Metall, der IHK und dem Verband Region Stuttgart einen Strukturbericht – mit dem Ziel, den Wirtschaftsstandort nachhaltig zu stärken, seine Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit zu erhalten und damit die Beschäftigung und den Wohlstand zu sichern.

Am 29. September wurde der Strukturbericht 2025 mit dem Titel „Strukturwandel als kritischer Wendepunkt: Die Zukunft der Region Stuttgart zwischen Innovationsanspruch und Transformationsdruck“ vorgestellt: Der Bericht untersucht, welche Faktoren die Anpassungsfähigkeit der Wirtschaft und Gesellschaft beeinflussen. Die Region Stuttgart steht demnach auf wirtschaftlich starken Beinen, wird aber mit vielen Veränderungen konfrontiert: Globale Konflikte und Krisen erzwingen ein Umdenken in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Um die Region für die Zukunft resilient zu halten, müssen die richtigen Maßnahmen ergriffen werden.

Der Mangel an Fach- und Arbeitskräften etwa ist ein großer Risikofaktor: „Die konjunkturellen Sorgen der Betriebe sind akut. Das verdeckt etwas den hohen Bedarf an Fachkräften“, analysiert unser Hauptgeschäftsführer Peter Friedrich. Der demografische Wandel sei unerbittlich. „Allein im Handwerk gehen in den nächsten fünf Jahren über 5.000 Inhaberinnen und Inhaber in den Ruhestand. Wir brauchen dringend qualifizierte Fachkräfte und Unternehmernachwuchs, die die Betriebe weiterführen können.“ Das neue ProjektNext Generation Handwerk etwa richtet sich deshalb gezielt an potenzielle Übernehmer von Handwerksbetrieben.



Für gute Standortbedingungen zu sorgen ist unumgänglich

Für die Region Stuttgart rechnen wir bis zum Jahr 2035 mit einem Beschäftigungsrückgang von 2,7 Prozent. Der Fachkräfteengpass ist ein wichtiger Treiber für diese Entwicklung und ein Hemmnis für das wirtschaftliche Wachstum. In der Region gibt es viele Fachkräfte – dieses Potenzial muss aber besser genutzt werden. Gemeinsames Ziel der Herausgeber des Strukturberichts ist es, mehr Personen für unternehmerische Projekte zu gewinnen und sie und ihr Know-how in der Region zu halten.

Vor allem mit guten wirtschaftlichen Voraussetzungen können Unternehmen an ihren Standort gebunden werden. Neben der Fachkräftesicherung ist deshalb auch die Förderung von Innovationen und die Investitionen in die Infrastruktur entscheidend für die Zukunft der Region. Es gilt, Innovationskraft weiter zu stärken und gezielt Zukunftstechnologien aus den Bereichen Digitalisierung, Automatisierung, künstliche Intelligenz, Green Tech sowie Luft- und Raumfahrt auszubauen.

Für eine erfolgreiche Entwicklung ist es dabei entscheidend, Transformationsprozesse strategisch zu flankieren, um den Unternehmen Planungssicherheit zu geben und Förderberatung sowie Förderinstrumente zukunftsorientiert anzupassen. Energetische, verkehrliche, digitale und soziale Infrastrukturen sind dabei nicht nur Basis für Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit, sondern bilden das Rückgrat einer nachhaltigen Entwicklung. Entscheidende Zukunftsthemen wie Klimaneutralität, Fachkräftesicherung oder gesellschaftlicher Zusammenhalt hängen maßgeblich davon ab, wie gezielt und vorausschauend diese Infrastrukturen gestaltet und weiterentwickelt werden.

Weitere Informationen finden Sie in unserer Pressemitteilung 030/2025 vom 29. September.



 

Strukturbericht 2025

Zum Bericht können Sie zudem auf dieDatenbank zugreifen. Hier können alle dem Bericht zugrunde liegenden Statistiken abgerufen und individuell bearbeitet werden.



Gesine Kapelle

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