
AusbildungAusbildungsstart: 3,7 Prozent mehr Azubis im Handwerk
Zum Start des neuen Lehrjahrs 2023/2024 verzeichnet unsere Lehrlingsrolle fast 3.600 neue Ausbildungsverträge im Handwerk der Region Stuttgart. Einige Branchen verzeichnen Zuwächse, andere bereiten Sorgen. Hier finden Sie die wichtigsten Zahlen und Trends.
Klima- und Mobilitätsberufe sowie Friseure mit Zuwachs
„3.594 junge Menschen haben sich für eine Ausbildung im Handwerk und somit für einen Karriereweg mit großartigen Zukunftsaussichten und sinnstiftenden Aufgaben entschieden“, freut sich Peter Friedrich, Hauptgeschäftsführer unserer Handwerkskammer, über den Zuwachs von 3,7 Prozent an neuen Lehrverträgen im Vergleich zum Vorjahr. Dies sei ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.
Sehr beliebt sind im Ausbildungsjahr 2023/2024 die sogenannten „Klimaberufe“ – dazu gehören vor allem das Elektrohandwerk und der SHK-Bereich. Spitzenreiter bei den jungen Menschen aus der Region Stuttgart bleibt aber das Kfz-Handwerk. Einen großen Zuwachs verzeichnet auch das Friseurhandwerk, das in den letzten Jahren stark unter den Folgen der Corona-Pandemie gelitten hatte.
Mit Sorge blickt Peter Friedrich auf die Bau- und Ausbaugewerke: „In vielen Berufen müssen wir leider feststellen, dass die Krise der Bauwirtschaft auch einen Rückgang neuer Ausbildungsverträge zur Folge hat“, so der Kammerchef. Davon betroffen sind zum Beispiel das Zimmerer- und das Maurerhandwerk.
Erneut auf einem hohen Niveau ist der Anteil der Lehrlinge mit Abitur oder Fachhochschulreife: 17,8 Prozent der neuen Auszubildenden können einen solchen Schulabschluss vorweisen. Auch der Anteil der jungen Frauen, die ihre berufliche Karriere im Handwerk beginnen, ist leicht gestiegen.
Trotz der positiven Entwicklungen sieht Peter Friedrich viel Luft nach oben: „Der Fachkräftebedarf ist ein großes Problem, das die gesamte Branche betrifft.“ Noch immer ziehe es viele junge Menschen zum Studium statt zur dualen Ausbildung, obwohl die Karriere- und Aufstiegsmöglichkeiten im Handwerk ausgezeichnet seien. Der zentrale Baustein zum Schließen der Fachkräftelücke sei die berufliche Bildung.
Neue Ausbildungsverträge im Vergleich zum Vorjahr
Land-/Stadtkreis | 2022 | 2023 | Veränderung |
Böblingen | 481 | 496 | +3,1 % |
Esslingen | 657 | 674 | +2,6 % |
Göppingen | 400 | 410 | +2,5 % |
Ludwigsburg | 657 | 663 | +0,9 % |
Rems-Murr | 640 | 673 | +5,2 % |
Stuttgart | 631 | 678 | +7,4 % |
Gesamt | 3.466 | 3.594 | +3,7% |