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Video-Serie: "Was tut die Kammer für mich?" - Teil 44: Vermittlung von Flüchtlingen

Die Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt ist eine große Herausforderung. Julia Mihajlovski erklärt in unserer Serie, wie sie junge Geflüchtete und Betriebe zusammenbringt.



Die Menschen abholen, wo sie stehen

Betriebe und Flüchtlinge in der Region setzen gleichermaßen große Hoffnung in eine erfolgreiche Arbeitsmarktintegration. Julia Mihajlovski betreut dasProjekt "Integration durch Ausbildung – Perspektive für Flüchtlinge", das vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg gefördert wird. Den Kontakt zu Flüchtlingen baut sie über ihre Netzwerke auf. "Ich habe alle Stuttgarter Flüchtlingsklassen an Berufsschulen besucht, mich mit Mitarbeitern vom Jobcenter, dem Integrationsdienst, der Bürgerstiftung oder dem Jugendamt getroffen und Ehrenamtliche kennengelernt. All diese Menschen haben direkten Kontakt zu Geflüchteten und melden sich bei mir, wenn sich eine Person für das Handwerk interessiert", erläutert die Expertin.

Um ins Berufsleben zu starten, müssen Flüchtlinge aber gewisse Voraussetzungen mitbringen. "Eine Ausbildung macht erst Sinn, wenn das Sprachniveau mindestens bei B1, besser B2, liegt. Auch eine gute Bleibeperspektive ist Voraussetzung." Dabei helfe die neue "3+2 Regelung" für Geduldete enorm. Außerdem sollten potenzielle Auszubildende eine Vorbildung oder zumindest eine Idee von ihrem Berufswunsch haben. "Ich schaue mir aber immer den Menschen an und was er mitbringt. Nach der Kompetenzanalyse in unsererBildungsakademie unterstütze ich bei der Bewerbung und helfe, die nötigen Anträge auszufüllen", erklärt Mihajlovski.



Der direkte Draht zu Betrieben

Im nächsten Schritt kommen die Handwerksbetriebe ins Spiel. "Ich kontaktiere passende Betriebe, die in unsererLehrstellenbörse vertreten sind, und spreche mit ihnen über die Ausbildung eines Flüchtlings. Denn das sollte nicht leichtfertig entschieden werden." Idealerweise entstehe aus einem Praktikum ein Ausbildungsverhältnis, das Mihajlovski dann noch die ersten sechs Monate weiterbegleitet. "Die Betriebe gewinnen mit Geflüchteten extrem motivierte Mitarbeiter, das erlebe ich jeden Tag“, so die Beraterin. "Dennoch muss man gemeinsam so manche sprachliche und kulturelle Hürde nehmen."



Aus dem Iran nach Stuttgart-Vaihingen

Diese Hürden haben derAnlagenmechaniker Lutz in Stuttgart-Vaihingen und Salman Razaei Ravesh aus dem Iran gemeistert. "Bei den ganzen Bildern in den Medien habe ich mir gedacht, ich will auch etwas tun und Menschen bei der Integration unterstützen", berichtet SHK-Meister Andreas Lutz. Seine Tochter Elisa nahm den Kontakt zu Julia Mihajlovski auf, die Salman Razaei Raveseh an den Anlagenmechaniker vermittelte. Nach einem zweiwöchigen Probearbeiten waren beide Seiten begeistert und so startet der Flüchtling aus dem Iran zum 1. September 2016 seine Ausbildung.

Im Serien-Video zeigt Julia Mihajlovski, was Sie für Betriebe und Flüchtlinge tun kann. Außerdem lernen Sie SHK-Meister Andreas Lutz und seinen baldigen Azubi Salman Razaei Ravesh aus dem Iran kennen.

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