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Im September 2017 hat unser Berufsbildungsausschuss das "Positionspapier Bildungspolitik" verabschiedet. Lesen Sie hier, was wir konkret fordern.Das fordert die Kammer in Sachen Bildungspolitik

Unsere bildungspolitischen Forderungen im Überblick

Die duale Berufsausbildung bildet den Grundstein für eine erfolgreiche Laufbahn im Handwerk. Mit ihrer hohen Ausbildungsquote im Vergleich zu anderen Wirtschaftsbereichen leistet "Die Wirtschaftsmacht. Von nebenan." einen überdurchschnittlich großen Beitrag zur Integration von Schulabgängern in den Arbeitsmarkt. Damit Ausbildung gelingen kann, sind zwei Voraussetzungen elementar: Die angemessene Berücksichtigung des Handwerks in der Berufsorientierung aller Schularten und ausbildungsreife Schulabgänger.

Um diese zu erreichen, hat unserBerufsbildungsausschuss am 25. September 2017 das Positionspapier Bildungspolitik verabschiedet. Es widmet sich auch der Ungleichbehandlung von beruflicher und akademischer Bildung im Hinblick auf finanzielle Förderungen. Sie können es am Ende der Seite herunterladen.

Nachfolgend finden Sie außerdem die wichtigsten Forderungen im Überblick:



1. Vom frühen Spracherwerb bis zur Ausbildungsreife

Große Bedeutung für erfolgreiche Bildungswege haben Kindertagesstätten und Kindergärten. Wir fordern daher Betreuungsangebote für eine verbesserte Vereinbarkeit von Familie und Beruf. In der Schule sollten Kinder und Jugendliche eine bestmögliche Förderung erfahren. Eine besondere Bedeutung kommt der Grundschule zu, da hier der Grundstein für einen positiven Bildungsverlauf gelegt wird.

Im Hinblick auf die weiterführenden Schulen fordern wir eine Steigerung der Unterrichtsqualität und eine systematische Unterstützung der Lehrer. Im Hinblick auf Personalschlüssel und Ausstattung brauchen Schulen verlässliche Rahmenbedingungen. Neben der Ausbildungsreife sollten Schüler das Rüstzeug für die Digitalisierung erhalten; wir  fordern deshalb verpflichtenden Informatik-Unterricht ab Klasse 7.

Die Einführung des Fachs "Wirtschaft, Berufs- und Studienorientierung" begrüßen wir - gewährleistet muss aber sein, dass Schüler die berufliche Vielfalt des Handwerks und dessen Chancenreichtum behandeln. Für den Brückenschlag zur betrieblichen Praxis benötigen Lehrkräfte außerdem geeignete "Botschafter".

Die Forderungen des Handwerks:

  • Individuelle Förderung der leistungsschwächeren Kinder in der Grundschule
  • Schüler müssen die Schule ausbildungsreif verlassen
  • Informatik an allen Schularten verpflichtend ab Klasse 7
  • Ausbau der Lehrerfortbildung und Investitionen zur Qualitätsverbesserung in allen Schularten
  • Chancen der dualen Berufsausbildung müssen in der Berufsorientierung stärker vermittelt werden

Bringen die Berufe ins Klassenzimmer: Die jungen Ausbildungsbotschafter von IHK und Handwerkskammer.
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Bringen die Berufe ins Klassenzimmer: Die jungen Ausbildungsbotschafter von IHK und Handwerkskammer.



2. Bildungswege im Handwerk führen bis ganz nach oben

Wir fordern vor allem Lehrkräfte an Gymnasien auf, ihren Schülern die Bandbreite an beruflichen Optionen auch jenseits der akademischen Bildungswege aufzuzeigen und appellieren an die Politik, diese Bemühungen durch entsprechende Lehr- und Bildungspläne verpflichtend zu machen.

Zudem begrüßen wir Schulmodelle, die den Erwerb eines höheren Bildungsabschlusses mit einer handwerklichen Ausbildung verbinden - vorausgesetzt, die Ausbildungsqualität ist gewährleistet. Wir unterstützen denZentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) mit der Bildungsinitiative "Höhere Berufsbildung" und schließen uns demBaden-Württembergischen Handwerkstag (BWHT) in seiner ablehnenden Haltung gegenüber einem Dualen Abitur auf der Grundlage der Externenprüfung an.

Die Forderungen des Handwerks:

  • Schülern die beruflichen Optionen jenseits der akademischen Bildungswege aufzeigen
  • Entsprechende Lehr- und Bildungspläne verpflichtend machen
  • Ausbildungsqualität im Sinne der Bildungsinitiative "Höhere Berufsbildung" gewährleisten
  • Kein Duales Abitur auf der Grundlage der Externenprüfung

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3. Gleichstellung von akademischer und beruflicher Bildung

Aus- und Weiterbildung erfolgt im Handwerk betriebsnah und ist vor allem für angehende Meister und Betriebswirte mit großem finanziellem Aufwand verbunden. Wir erwarten deshalb, dass sich die Gleichbehandlung von akademischer und beruflicher Bildung in konkreten Unterstützungsmaßnahmen für Betriebe, Berufsschulen, Auszubildende und Weiterbildungsteilnehmer zeigt.

Der Forderung desZentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) für einen Berufsbildungspakt als Äquivalent zum Hochschulpakt schließen wir uns an. Ziel muss die Gleichwertigkeit in Bezug auf die finanzielle Förderung sein. Ein Meisterbonus wie in anderen Bundesländern wäre ein wichtiger Schritt zur Gleichbehandlung von Meistern und Studierenden. Zudem setzen wir uns dafür ein, das verbilligte VVS-Ticket ("Studiticket") auf Meisterschüler auszuweiten, da der Meister dem Bachelor gleichgestellt ist.

Die Forderungen des Handwerks:

  • Ein Berufsbildungspakt als Äquivalent zum Hochschulpakt
  • Einführung eines Meisterbonus
  • Ausweitung des vergünstigten VVS-Tickets auf Meisterschüler

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Aline Theurer

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