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Rückkehr zur Meisterpflicht, Ausbildungsprämie, Fahrverbote: Unser Rückblick zeigt, dass es auch andere Themen gab als die Corona-Pandemie.Jahresrückblick: Das hat das Handwerk 2020 bewegt

 Lichtblicke auch in Corona-Zeiten

Geprägt durch dieCorona-Pandemie hat das Jahr 2020 gewaltige Herausforderungen und Veränderungen im wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Leben mit sich gebracht. Doch nicht nur die Pandemie war in diesem Jahr ein Ereignis, das das Handwerk in der Region Stuttgart bewegt hat.

Auch Gesetzesänderungen wie die Änderung zur Ausbildungsduldung oder die Rückkehr zur Meisterpflicht in zwölf Gewerken haben weitreichende Auswirkungen mit sich gebracht.

„Besonders gefreut hat uns in diesem Jahr zum Beispiel, dass die Meisterprämie und die Meistergründungsprämie umgesetzt wurden“, betont Thomas Hoefling, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer. Die Förderungen seien eine wichtige Wertschätzung der Meisterqualifikation und unterstützten junge Menschen beim Schritt in die Selbstständigkeit.

Was das Handwerk in den vergangenen zwölf Monaten außerdem bewegt hat, können Sie in unserem Jahresrückblick nachlesen.

  Einen kostenfreien Wandkalender für das Jahr 2021 können Sie am Ende der Seite herunterladen.



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 Januar

Im Januar wurden die Änderungen für die Duldung bei Ausbildung und Beschäftigung umgesetzt. Für die über 900 Menschen aus Asylzugangsstaaten, die derzeit im Handwerk der Region Stuttgart ausgebildet werden, bedeutet das mehr Sicherheit. Das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz ermöglicht zudem die schnellere Integration ausländischer Fachkräfte.

„Es ist wichtig, dass die Prozesse bei der Integration von Geflüchteten einfacher und der bürokratische Aufwand geringer werden“, sagt etwa Petra Schneider von der Waiblinger Metzgerei Weißschuh. Bei der Ausbildung und bei der Beschäftigung ihres Kollegen mit Fluchthintergrund seien einige Hürden zu überwinden gewesen.



 Februar

DieWiedereinführung der Meisterpflicht für zwölf Gewerke wurde beschlossen. Sie gilt für Behälter- und Apparatebauer, Betonstein- und Terrazzohersteller, Böttcher, Drechsler und Holzspielzeugmacher, Estrichleger, Fliesen-, Platten- und Mosaikleger, Glasveredler, Orgel- und Harmoniumbauer, Parkettleger, Raumausstatter, Rollladen- und Sonnenschutztechniker sowie für Schilder- und Lichtreklamehersteller.

„Mit der Rückkehr zur Meisterpflicht wurden in den zwölf Gewerken die Anforderungen an die Qualifikation der Handwerker, die sich mit einem Unternehmen selbstständig machen, erhöht“, kommentierte Rainer Reichhold, Präsident der Handwerkskammer.



 März 

Im März stellte dieCorona-Pandemie das wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben vor enorme Herausforderungen. Um möglichst viele Unternehmen in der existenzbedrohenden Lage zu unterstützen, wurde die Corona-Soforthilfe von Bund und Ländern beschlossen. Rund 14.000 Soforthilfe-Anträge aus dem Handwerk der Region Stuttgart wurden von den Mitarbeitern der Kammer rund um die Uhr bearbeitet.

„Die schnelle Bearbeitung meines Antrags hat meinen Mitarbeitern und mir in der schwierigen Zeit des ersten Lockdowns sehr geholfen und Mitarbeiterentlassungen verhindert‘‘, blickt Destan Pnishi, Geschäftsführer des Autohaus Adler in Böblingen, zurück.





 April

Mit gut erkennbaren Plakaten, Aufklebern und Hinweisen zu Abstands- und Hygieneregeln bestückt, wurde unser Exit-Kit rund 2.000 Handwerksunternehmen aus der Region Stuttgart kostenfrei zur Verfügung gestellt. Damit bereiteten wir die Mitgliedsbetriebe und ihre Kunden auf die Wiedereröffnung nach den Corona-bedingten Schließungen und auf die neu geltenden Hygienevorschriften vor.

„Die auffällig gestalteten Plakate und Aufkleber fielen den Kunden schnell ins Auge. Sogar das kontrollierende Ordnungsamt hat sich positiv geäußert“, bestätigte die LudwigsburgerBäckerei Koch.



 Mai

Gute Nachrichten für alle Meisterschüler: Am 1. Mai hat die Landesregierung einePrämie für erfolgreiche Absolventen von Meisterkursen im Handwerk eingeführt.

„Für mich bedeutet die Meisterprämie politische Anerkennung des Meistertitels im Handwerk“, sagt Barbara Blum. Für die Zahntechnikermeisterin war die Prämie zwar nicht der entscheidende Ansporn, den Meister zu machen, „dennoch bringt sie jedem Meister die Wertschätzung entgegen, die er verdient hat“, so Blum. Die Meisterprämie in Höhe von 1.500 Euro erhält jeder Absolvent, der zum Zeitpunkt der Prüfung in Baden-Württemberg gewohnt oder gearbeitet hat.



 Juni

Nach 150 Tagen im Amt als Stellvertretende Hauptgeschäftsführerin zog Petra Engstler-Karrasch im Juni eine erste Zwischenbilanz. „Mit viel Freude durfte ich seit Beginn des Jahres einige Themenschwerpunkte voranbringen – wenn pandemiebedingt auch etwas anders als geplant.“

Dazu gehöre es unter anderem, die Anliegen des Handwerks in der Region zu unterstützen, beispielsweise über die Soforthilfe-Abwicklung oder tagesaktuell konzipierte Web-Seminare. „Ein weiteres Ziel war es, die Organisation Handwerkskammer zum noch moderneren Dienstleister zu entwickeln“, so Karrasch. Auch dies sei durchaus gelungen.



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 Juli

Aufgrund der fünften Ergänzung des Luftreinhalteplans gibt es in Stuttgart seit Juli eine kleine Umweltzone, in der Fahrverbote für Euro-5/V-Diesel-Fahrzeuge gelten. Dank einer Allgemeinverfügung gilt für Handwerker eine Ausnahme. Somit können weiterhin Aufträge in der Umweltzone ausgeführt werden.

„Als Kältefachbetrieb sind wir froh, dass trotz der teilweisen Fahrverbote noch die Möglichkeit besteht, unsere Kunden, die sich in der Innenstadt befinden, betreuen zu können. Somit können wir weiterhin Materialanlieferungen durchführen und unsere Service-Leistungen erbringen“, erklärt Heiko Geiselhart, Betriebsleiter der G + F
Kälte Wärme Klima GmbH & Co. KG.



 August

Um kleine und mittelständische Unternehmen, die von der Corona-Krise schwer getroffen wurden, finanziell zu unterstützen, wurde das Bundesprogramm „Ausbildungsplätze sichern“ ins Leben gerufen. Die neueAusbildungsprämie soll einen Anreiz für betroffene Betriebe schaffen, um auch in der Krise jungen Menschen eine Ausbildung im Handwerk zu ermöglichen.

„Ich hatte den Wunsch auszubilden, allerdings gab es durch die Pandemie eine große Unsicherheit“, erläutert Augenoptikermeister Ralf Schröder die Situation seines Betriebs Sassenscheidt Augenoptik. Die Prämie sei eine wichtige Unterstützung gewesen und habe die Entscheidung erleichtert, in diesem Jahr auszubilden.



 September

Zum Ausbildungsstart am 1. September haben 3.639 junge Menschen in der Region Stuttgart ihre Lehre im Handwerk begonnen. Trotz der Herausforderungen, die die Pandemie mit sich bringt, hat sich am hohen Stellenwert der Ausbildung nichts verändert.

„Die Ausbildung ist für mich eine Herzensangelegenheit und sehr wichtig, denn sie unterstützt die zukunftsorientierte Entwicklung im Salon“, unterstreicht Cornelia Kegreiß, Inhaberin des Herrenberger Friseursalons Conny & Team, die Bedeutung der Ausbildungsarbeit. Ende Oktober hat die Anzahl der neu erfassten Ausbildungsverträge in der Region Stuttgart bereits fast das Vorjahresniveau erreicht.





 Oktober

Am 23. Oktober wurden 632 Jungmeister im Rahmen der virtuellen Meisterfeier in den Meisterstand erhoben. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde ein spannendes Programm imLive-Stream auf die Beine gestellt. 

„Die digitale Meisterfeier war eine gelungene Alternative. Das Highlight war für mich der unerwartete Besuch“, erzählt Jan Vaihinger, der seinen Meisterbrief im Zimmerer-Handwerk persönlich von Kammerchef Thomas Hoefling entgegennehmen durfte. Während einige Jungmeister ihre Urkunden an der eigenen Haustür überreicht bekamen, fand sich eine kleine Gruppe von Bestmeistern mit ausreichend Abstand im Forum der Handwerkskammer zusammen.



 November

Der „Lockdown light“, der Anfang November in Kraft getreten ist, wirkt sich bedauerlicherweise erneut direkt auf das Handwerk aus. Betroffen sind unter anderem Gesundheitshandwerker wie Kosmetiker und Lebensmittelhandwerker.

„Ich verspüre eine große Hilflosigkeit, da es nicht klar ist, wann wir wieder unseren normalen Betrieb aufnehmen dürfen“, klagt Simone Engel, Inhaberin einer Stuttgarter Kosmetik-Praxis. Es sei nicht nachvollziehbar, weshalb Kosmetiker trotz strenger Hygienemaßnahmen nicht arbeiten dürfen.

Um die Folgen des Lockdowns abzumildern, hat die Regierung für betroffene Unternehmen die November bzw. Dezemberhilfen aufgesetzt.



 Dezember

„Das Jahr 2020 war für uns alle sehr herausfordernd“, resümiert Thomas Hoefling, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Region Stuttgart.

Doch auch wenn die Corona-Pandemie das Jahr bestimmt hat, könne die Branche mit Beschlüssen wie der Rückkehr zur Meisterpflicht, der Prämie für Meisterabsolventen oder der seit Dezember zu beantragenden Meistergründungsprämie auf politischer Ebene einige Erfolge feiern.

„Dass wir hier viel bewegt haben, freut mich enorm. Im kommenden Jahr ist es nun wichtig, daran anzuknüpfen und die Stabilität der Branche, die durch die Corona-Pandemie in einigen Bereichen ins Wanken geraten ist, zu sichern.“



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